Tag 3 - Titanic, Nebel & geschlossenes Hotel
- Michael Leuenberger
- 8. Nov. 2017
- 4 Min. Lesezeit

Kurz vor acht Uhr klingelt der Natel-Wecker.
Wir begeben uns in einen weiteren unterkühlten Raum wo sich das Frühstücksbufet des "Riverside Park´s" befindet.
Nebst einem Irish Breakfast "a la carte" gibts verschiedene Fruchtsäfte, Toastbrot usw. Das Preisleistungsverhältnis stimmt hier total.
Nachdem wir ausgecheckt haben fahren wir beinahe eine Stunde bei schönem Wetter denselben Weg von gestern, einfach in die entgegengesetzte Richtung wieder zurück. Die Strecke ist angenehm zu fahren. Fast immer 100km/h oder mehr sind hier erlaubt, über weite Strecken jedoch nur einspurig, ohne Überholstrecke befahrbar. An Cork vorbei erreichen wir schon bald Cobh, aus früherer Zeit auch bekannt als Queenstown. Die Ortschaft wurde 1849 anlässlich des Besuchs von Königin Viktoria in Queenstown umbenannt. 1922 änderte sich dieser mit der Unabhängigkeit Irlands wieder zurück in den alten Namen. Wir sind heute nach Cobh gekommen um das Museum, welches früher das Tickethaus der White Star Line & American Line zu besuchen. Jenes Tickethaus wo 1912 viele Leute das Festland verliessen um an Board der Titanic zu gehen.
Etwas über die Titanic:
Das damalige Queenstown war der letzte Hafen, in welchem die RMS Titanic am 11. April 1912 vor ihrer Verhängnisvollen Jungfernfahrt geankert hat. 7 Personen mit dem Ziel Irland verliessen hier das Schiff welches vorher in Souphamton (vereinigtes Königreich) und danach in Cherbourg (Frankreich) Passagiere aufgenommen hat. In Queenstown kamen weitere 123 (+/- 10) Personen mit dem Ziel New York an Board des Schiffs. 3 Tage später, am 14. April 1912 gegen Mitternacht kollidierte die Titanic auf ungefähr zwei Drittel der Strecke mit einem Eisberg. Während 2,5 Stunden füllte sich der Bug langsam mit Wasser auf. Viele Leute realisierten erst zu spät dass, das vermeintlich unsinkbare Schiff den Kräften des Wassers irgendwann nicht mehr standhalten kann. Und so ging dieses dann schliesslich unter. Nur 711 Personen überlebten die Tragödie, die weiteren 1´500 Passagiere und Besatzungsmitglieder verloren dabei Ihr Leben, darunter auch Captain Edward John Smith.
In allen Kajüten des Schiffs, selbst in der Holzklasse, gab es übrigens elektrisches Licht sowie fliessendes Wasser. Für viele Leute war dies damals purer Luxus, denn diese nicht einmal zu Hause hatten.
Weitere Informationen zum damals grössen, schönsten und sichersten Schiffs der Welt und dessen tragischen Ende findet Ihr im Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/RMS_Titanic
Zurück zu unserer Reise durch Irland:
Wir parkieren unser Auto ganz in der Nähe des damaligen Hafens wo die Passagiere der Titanic auf die kleineren Zubringerschiffe gestiegen sind um zum Luxuskreuzer zu gelangen. Dieser legte nämlich etwas ausserhalb Anker. Das neue Flaggschiff der White Star Line war zu gross um direkt in den Hafen hinein zu fahren, geschweige wieder hinaus.
Im Visitor Center können wir Tickets für eine Führung lösen. Die Tickets sind Kopien der Original Passagiertickets von 1912. Auf jedem Ticket der Museumbesucher steht immer ein anderen Name eines Passagiers der Titanic. In der Ausstellung erfährt man nun interessante Dinge über die Person für welche das persönliche Ticket ausgestellt wurde. Nach 45 Minuten ist die Führung dann beendet. Aus persönlicher Faszination rund um die Titanic kaufe ich mir im Souveniershop noch einen Bieröffner, Pullover und etwas zum nach Hause bringen.
Nun brechen wir auf um die Küstengegend rund um den Ring of Kerry zu besuchen. Bevor wir das Gebiet nach 2 Stunden erreichen gibt es noch einen Zwischenstopp um das Auto aufzutanken und etwas zu essen. Brötchen, Fleisch, Banane und was flüssiges für den Magen sollten heute als Mittagessen ausreichen. Man sagt doch oft dass das Brot nirgends so gut ist wie in der Schweiz, hier erfahre ich das Gegenteil. Ich bemerke keinen Unterschied und kann mich also nicht darüber beklagen. Den Treibstoff welchen wir tanken nennt man übrigens nicht Bleifrei 95, 98 usw. Hier sagt man dem Petrol, was auch immer der Unterschied sein sollte..
Wieder auf der Strasse unterwegs, stellt sich bald heraus, dass das Wetter langsam schlechter wird. Irgendwann ist nur noch Nebel und hin und wieder die durchschimmernde Küste zu sehen. Eigentlich schade, vielversprechend wie die Gegend bei unseren Vorbereitungen gewirkt hat. Ich realisiere, dass wir das beachten der Wetterprognose am Vorabend leider etwas vernachlässigt haben. Nach weiteren 3-4 Stunden Fahrt legen wir wieder mal eine kurze Pause ein, einfach um die Beine etwas zu vertreten. Denn sehen tut man immer noch nichts nennenswertes. Das Hotel bei den Cliffs of moher ist noch gute 3 Autostunden von uns entfernt. Unterwegs biege ich zwischendurch wieder mal auf Nebenstrassen ab, mal sehen wie es ausserhalb der grossen Wege so aussieht. Wie sich schnell herausstellt ist dies nicht eine üble Idee. Wir fahren an schönen Häusern vorbei, über schmale Brücken und durch wunderschöne Landschaften. Es erstaunt mich immer wieder von neuem, wie die Irländer eine Ordnung um ihr Haus herum halten. Man könnte meinen, da wohnt keiner. Aber dann wäre es nicht so sauber. Oftmals sehen wir aber dann auch von Efeu überwachsene Ruinen von Klostern, Burgen und alten Ställen welche langsam am zerfallen sind und wieder von der Natur zurückgewonnen werden. Ich finde dies sehr faszinierend und halte manchmal links an um dies in Fotos festzuhalten.
Gegen 6 Uhr kommen wir nun endlich beim Hotel an, das Auto parkieren wir in dessen Hinterhof. Vor dem Eingang stellen wir dann fest dass sich dieses gerade im Umbau befindet und daher geschlossen ist. Man wird auf das danebenliegende verwiesen. Bei der Reception erklärt uns der Herr dann, dass die beiden Hotels zusammengehören. Auf dem Weg zum Zimmer, wie schon vorher im Eingangsbereich, bemerke ich den typisch Irischen Style des Gebäudes und der Räume. Auch später im Esssaal, welcher mit einem echten Chémine in der Ecke eher wie ein Wohnzimmer wirkt bestätigt diesen Eindruck. Wände aus dunklem Holz, schöne Teppiche und edle Möbel. Es wirkt alles sehr gepflegt und man fühlt sich sofort wohl.
Zum Essen gibt's nun Fish and Chips (Daily catch), also frischer, panierter Fisch und Pommes mit Gemüse und Salat. In einem separaten Teller werden je die Pommes und das Gemüse gebracht. Einmal mehr eine Riesen Portion. Ein Guiness rundet das ganze perfekt ab. Auch hier liegt der Preis mit total 25 Euro für das gebotene nicht sehr hoch.
Wir gehen auch Heute wieder frühzeitig ins Bett, damit wir am nächsten Tag dann parat sind für den Besuch der bekannten Cliffs of Moher und die 2-3 stündige Fahrt quer durchs Land, zurück nach Dublin. Gute Nacht und bis Morgen.
In der Folge findet ihr zwei verschiedene Bildergalerien.
In der ersten sind nur Bilder der Reise von diesem Tag zu finden. In der zweiten habe ich spezifisch Bilder vom Museum reingestellt.
1. Galerie über die heutige Strecke:
2. Galerie,
Bilder nur Über das Titanic Museum:
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